Projektdetails
Beschreibung
Im Zuge der Autarkiepolitik der Nationalsozialisten wurde den großen 'Erzeugungslücken' in den Bereichen Eiweiß und Fett wegen des hohen Importbedarfs große Bedeutung beigemessen. Bereits mit dem Vierjahresplan gab es Überlegungen zur Schließung der 'Eiweißlücke', wobei synthetisches Protein zunächst nicht für die menschliche Ernährung vorgesehen war. Als im Zuge der Kriegswirtschaft das 'Eiweiß-Soll' in der Ernährung unterschritten wurde, sollten synthetische Nahrungsmittel die Lücke bes. in der Lagerernährung schließen. In diesem Zusammenhang erfolgten Untersuchungen und Experimente in Konzentrationslagern und Haftanstalten, wo diese Surrogate getestet wurden.
Archivstudien
Im Rahmen des Forschungsprojektes werden sowohl die 'wissenschaftlich' begleitenden Untersuchungen der Humanexperimente (s.u.) sowie die Verwendung der Surrogate in den Haft- und Konzentraltionslagern dokumentiert und die institútionellen und organisatorischen Strukturen der personellen Netzwerke untersucht werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt den Motiven der Akteure, die als Mitwisser, Unterstützer, Profiteure an den Humanexperimenten mitwirkten und die Ausgabe in den Lagern veranlasst haben. Dabei sollen auch bisher nicht beachtete gesundheitsschädigende Auswirkungen und Spätfolgen der synthetischen Eiweißprodukte, für die es aus den Überlebendenberichten Hinweise gibt, untersucht werden.
Kurztitel | Eiweißlücke und Proteinsynthese im Dritten Reich |
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Status | Abgeschlossen |
Tatsächlicher Beginn/ -es Ende | 1/08/09 → 31/12/11 |
Systematik der Wissenschaftszweige 2002
- 6521 Wirtschaftsgeschichte
- 6518 Sozialgeschichte
- 6522 Zeitgeschichte