Seit der Gründung 1920 sind die Salzburger Festspiele zu dem Paradigma der europäischen Festspielkultur geworden. In Salzburg werden Maßstäbe gesetzt, an denen sich die gesamte Festivalkultur zu messen hat. In der dynamischen Entwick¬lung des 21. Jahrhunderts stellt sich nicht nur für Salzburg die Frage, wie die zeitgenössischen Strömungen und Entwicklungen auf die Festivalkultur rückwirken und diese transformieren.
Abhaltung eines Symposions: Einteilung in 6 Panels mit jeweils Hauptvorträgen und anschießenden Round-Tables, in denen weitere Diskutant/innen mitwirken werden:
1. Festspiele: Menschliche Selbstinterpretation, Emotion und Diskurs
2. Festspiele: Unternehmenspolitik und ästhetische Entscheidungsprozesse an der Schnittstelle von Wirtschaft, Politik sowie Gesellschaft
3. Über Flüchtigkeit und Nachhaltigkeit: Die Rolle der Festspiele als Traditionshüter und Trendsetter
4. Aufklären, verzaubern, Sinn stiften. Im Windkanal der Marktforschung?
5. Mediale Reichweite: Publikumsreflexion, Kritik und Kritikhierarchien, globale Verbreitung
6. Die Öffnung und ihre Grenzen: Technische, demographische, kulturelle Transformationen und thematische Konfiguration des Programms
Behandlung und Diskussion: Was ist das Spezifische an den Salzburger Festspielen und den anderen internationalen Institutionen vor Ort (Stiftung Mozarteum, Mozartwoche, Osterfestspiele)? Welche Rolle spielen die Festspiele für die zunehmend relevante europäische Festspielkultur? Einen Denkanstoß liefern allein schon die konkurrierenden Erwartungshaltungen an Festspiele von Künstler/innen, Journalist/innen, Politiker/innen, Sponsoren, Publikum (und hier altersabhängig). Die unterschiedlichen Erwartungshaltungen beziehen sich auf: 1. die Realisierung der Kunst selbst, 2. den institutionellen Rahmen, 3. die gesellschaftspolitische Bedeutung, 4. die Lukrierungsmöglichkeiten sowie die wirtschaftliche Effizienz sowie 5. die Befriedigung von Sinnansprüchen. Es gibt verschiedene finanzielle Erwartungen sowie Managementerwartungen.