Projektdetails
Beschreibung
Das Vorhaben geht von dem erst kürzlich in die wissenschaftliche Terminologie eingeführten Begriff der Kulturalität aus. Er bezeichnet sowohl das menschliche Angewiesensein auf die kulturelle Sphäre als auch die Bedingtheit durch sie. Die Formen und Muster des subjektiven Erfahrens, Erlebens und Wahrnehmens unterliegen der Dynamik von geschichtlichem Wandel und lokaler Differenzierung. Die daraus resultierende Pluralität bestand immer schon, aber nicht zur selben Zeit am selben Ort, sondern entweder nacheinander in historischer Folge oder gleichzeitig in geographisch getrennten Räumen. Erst die Globalisierung verbindet das zuvor räumlich Getrennte in der einen, globalisierten Welt, in der neben den 'äußeren Welten' immer mehr auch die 'inneren Welten' aufeinandertreffen.
Daher entstehen im Prozess der Globalisierung Konflikte, die bisher nicht auftraten. Zentral sind die Probleme, die sich aus den kulturell variierenden Vorstellungen von Freiheit, Verantwortung, Zurechnung und Schuld ergeben. Untersuchungen zu diesem Problemfeld liegen noch kaum vor.
Das Vorhaben stützt sich in den einzelnen Untersuchungen sowohl auf empirische Methoden, quantitativ und qualitativ als auch auf hermeneutische Methoden. Was die Originalität betrifft, so liegen unseres Wissens bisher noch keine Untersuchungen vor, die im Rahmen einer interkulturellen Analyse Kulturalität und Freiheitserfahrung in Beziehung setzen und die Folgen vor allem für den wissenschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Diskurs aufzeigen.
Das Projekt ist der Versuch, jungen Wissenschafter/innen optimale Einstiegsmöglichkeiten zu bieten und wird in Form eines Symposions abgehalten. So nehmen neben Expert/innen aus dem Kreis der Professor/innen, Dozent/innen, Habilitant/innen und angesehenen beruflichen Praktiker/innen auch Student/innen teil, die mit Engagement und fundiertem Wissen an ihren akademischen Qualifizierungen (Bachelor-, Master-, Diplomarbeit, Dissertantation) arbeiten.
Erwartete Ergebnisse sind, dass die Reichweite und Überzeugungskraft der erarbeiteten Konzepte und die daraus abgeleiteten Diskussionen sich als kulturell begrenzt herausstellen. Diese Erfahrung schärft den Blick für kultureigene Bedingtheiten und Vorurteile. Als selbstverständlich geltende Prämissen müssen hinterfragt werden, um in einer globalisierten Welt der europäischen Interessen die sie bildenden Denksysteme und kategorialen Apparate flexibel und gezielt verwendet zu können.
Dabei werden vergleichbare Themen in unterschiedlichen kulturellen Traditionen miteinander verglichen in der Absicht, sie in ihrer jeweiligen kulturellen Bedingtheit zu begreifen. Die einzelnen Untersuchungen werden mit den bestehenden wissenschaftlichen Methoden der beteiligten Disziplinen durchgeführt. Erkenntnisleitend ist die Vorstellung, dass nur in der Auseinandersetzung mit dem jeweils Kulturfremden das Kultureigene in seiner Eigenart und in seiner Bedingtheit erkannt werden kann.
Kurztitel | Kulturalität und Subjekt |
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Status | Abgeschlossen |
Tatsächlicher Beginn/ -es Ende | 12/11/08 → 13/11/08 |
Systematik der Wissenschaftszweige 2002
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