Populism and Conspiracy in the COVID-19 Pandemic: Linking Discourses and Attitude

Projektdetails

Beschreibung

In diesem Forschungsprojekt wird die Beziehung zwischen Populismus und Verschwörungstheorien im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie untersucht. Dies steht in direktem Zusammenhang mit der wahrgenommenen Radikalisierung eines Teils der politischen und öffentlichen Sphäre gegen Wissenschaftler:innen, insbesondere im Bereich der Gesundheit und der Pandemiebekämpfung. Die Forschung versucht zu verstehen, wie
Populisten durch den Einsatz von Verschwörungstheorien um politische Vorteile kämpfen und welche Folgen dies hat. Das Projekt stellt die Frage, inwieweit
Verschwörungsbehauptungen verwendet werden, wie sie konstruiert sind und wie wirksam diese sind. Konkret konzentriert sich die Analyse auf den Einfluss von Parteien und ihren Anführern, die als radikal rechtspopulistisch eingestuft werden, und zwar in vier ausgewählten Ländern - Schweiz, Österreich, Italien und Frankreich -, weil diese über lang etablierte und besonders erfolgreiche rechtspopulistische Parteien verfügen.
Unter Verwendung eines Methodenmixes erstellt das Projekt zunächst eine umfangreiche Sammlung und Analyse relevanter Reden und Texte, um das Ausmaß und die Unterschiede zwischen verschwörungsbezogenen Behauptungen zu ermitteln. Dieser Teil der Forschung wird von den Schweizer Projektpartnern an der Universität Lausanne geleitet. Das Team der
Universität Salzburg widmet sich den Einstellungen der Bürger:innen und befasst sich vor allem mit der Wirksamkeit von spezifischen Verschwörungsbehauptungen über COVID-19 und die Wissenschaft. Dabei wird geklärt, welche Faktoren dies besonders begünstigen. Zu diesem Zweck werden eigene Umfragen durchgeführt. Dazu kommen drei Arten von so genannten Umfrageexperimenten zum Einsatz. Bei diesen werden zufällig ausgewählten Befragten (Testgruppe) auf eine bestimmte Weise verschiedene Verschwörungstheorien als Stimuli vorgesetzt, während andere Befragte (Kontrollgruppe) neutrale Inhalte zu Gesicht bekommen. Anschließend können mit Hilfe eines statistischen Verfahrens durch den Vergleich der Gruppen und unter Bezugnahme auf die anderen abgefragten Inhalte des Fragebogens Rückschlüsse darauf gezogen werden, warum sich Verschwörungstheorien in bestimmten Bevölkerungsgruppen stärker verfestigen. Diese Technik wurde gewählt, um die Meinungen der Befragten aufzudecken, die bei einer direkten
Befragung zum Thema Verschwörung eher verborgen bleiben würden. Das
Forschungsprojekt liefert somit neue wissenschaftliche Erkenntnisse über Populismus, Verschwörungstheorien und gesundheitspolitische Fragen, die nicht nur für die Sozialwissenschaften, sondern auch für Regierungsstellen und die breite Öffentlichkeit relevant sind. Die Forschung zeigt nicht nur mögliche nationale und kulturelle Unterschiede auf, sondern wird auch dazu beitragen, Strategien zur Eindämmung der Auswirkungen medizinischer Verschwörungstheorien zu finden.
KurztitelPopulism and Conspiracy
AkronymPopCon
StatusLaufend
Tatsächlicher Beginn/ -es Ende1/11/2231/10/26