Sag es einfach. In der sozialwissenschaftlichen Evaluation der Leichten Sprache im Salzburg Museum kommen drei Methoden zum Einsatz: Wissenssoziologische Diskursanalyse, teilnehmende Beobachtung und Besucher_innenbefragung. Während die wissenssoziologische Diskursanalyse die Museumstexte in Leichter Sprache auch im Vergleich zu den anderen gewöhnlichen Museumstexten diskurstheoretisch analysiert, untersucht die teilnehmende Beobachtung im Ausstellungsraum die tatsächliche Nutzung: Wer liest die Texte in Leichter Sprache? Wie häufig? Wie lange? Mit wem? Mit welchen Reaktionen? Die Besucher_innenbefragung in Form von qualitativen, leitfadengestützten Interviews) erfasst im Anschluss an den Ausstellungsbesuch Erzählungen zur Erfahrung der Leichten Sprache im Museum aus Sicht der (möglichen) Nutzer_innen.
Der Sprachkurs im Museum benutzt die Leichte Sprache in der Ausstellung mit zwei Zielsetzungen: Zum einen ist dies der Erwerb und die Erweiterung der deutschen Sprachkenntnisse bis hin zum angebotenen Sprachniveau A2. Zum anderen ist dies ein kulturhistorisch kontextualisiertes Kennenlernen der neuen Heimat Salzburg.
Mit den Methoden der wissenssoziologischen Diskursanalyse, der teilnehmende Beobachtung und der Besucher_innenbefragung wird eruiert, wie Leichte Sprache zu einem inklusiven Museum beitragen kann. Als zweite Säule fungiert ein emanzipatorisches Kulturvermittlungsprojekt, das sich der Leichten Sprache im Salzburg Museum bedient. Ein mit Expert_innen entwickelter Sprachkurs für und im Museum ermöglicht vor kurzem nach Salzburg migrierten Menschen Deutsch zu lernen und in der neuen kulturellen Umgebung anzukommen. Eine parallel stattfindende Lehrveranstaltung zum inklusiven Museum am Schwerpunkt Wissenschaft & Kunst – einer Kooperation der Universität Salzburg mit der Universität Mozarteum – schafft wiederum theoretische Reflexion und über die Mitarbeit von Studierenden als Sprachlernpat_innen auch praktische Begleitung. Neben wissenschaftlichen Konferenzbeiträgen und Publikationen fasst ein digitales Handbuch die wichtigsten Erkenntnisse der Studie kompakt zusammen. Österreichweite Workshops wiederum geben Praxiswissen an interessierte Museumskolleg_innen weiter, die ebenso ihre Institution sprachlich differenziert inklusiv weiterdenken möchten.