Singen in der Gruppe im Vergleich zu Musikhören und Behandlungwie- üblich-Bedingung bei Patientinnen und Patienten mit Morbus Parkinson: Eine randomisierte kontrollierte Studie zur Erarbeitung von Leitlinien / Empfehlungen für eine effiziente Anwendung

  • Grebosz-Haring, Katarzyna (Projektleitung)
  • Bernatzky, Günther (Projektmitarbeiter/in)
  • Bathke, Arne (Projektmitarbeiter/in)
  • Weichbold, Martin (Projektmitarbeiter/in)
  • Lang, Bernadette Ellen (Projektmitarbeiter/in)
  • Schütz, Sebastian (Projektmitarbeiter/in)
  • Grössl, Birgit (Projektmitarbeiter/in)
  • Wendtner, Franz (Projektmitarbeiter/in)
  • Hillinger, Linda Ann-Mary (Projektmitarbeiter/in)
  • Nater, Urs (Projektmitarbeiter/in)
  • Thun-Hohenstein, Caroline (Projektmitarbeiter/in)
  • Kieslinger, Klaus (Projektleitung)

Projektdetails

Beschreibung

"Parkinson ist vorwiegend eine Erkrankung des höheren Alters. Insgesamt leiden in Österreich etwa 16.000 Patienten. Das entspricht ca. 0,1 % der Bevölkerung der über 50-jährigen. Neben
den motorischen und Sprachdefiziten treten auch psychische Symptome auf. Diese finden sich meist zwischen dem 50. und dem 60. Lebensjahr. Der Mangel an Dopamin ist die Hauptgrundlage der modernen Parkinson-Therapie. Der physiologische Anteil der Parkinson Störung ist heute gut mit Medikamenten in den Griff zu bekommen. Viele der für Menschen mit Morbus Parkinson-Erkrankung relevanten therapeutischen Ziele werden durch begleitende musikbezogene Intervention wie ein regelmäßiges Chorsingen unter professioneller Anleitung, vermutlich besser erreicht. Die musik-induzierte, rhythmische Bewegung, die aktive Körperhaltung, die im Vergleich zum Sprechen differenziertere Beanspruchung des Vokalapparats und der Atmung und nicht zuletzt die weit überwiegend positive Affektivität weisen das Singen als eine komplexe, ökologisch valide und auch auf psychosozialer Ebene wirksame Form zwischenmenschlicher Interaktion aus. Gemeinsames Singen stimuliert dabei zahlreiche körperliche Systeme sowie darüber hinaus Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und
Kognition. Die synchronisierten Bewegungen sind in verschiedenen Studien auch mit einer erhöhten Schmerztoleranz assoziiert worden und können bei der Aufrechterhaltung der motorischen Leistungen bei Menschen mit Parkinson-Krankheit von Vorteil sein. Dabei führt zusätzlich regelmäßiges Hören gezielt ausgewählter stimulierender Musik zu einer verstärkten Durchblutung bestimmter Gehirnareale. Es wird u.a. Dopamin
ausgeschüttet. Bisher ist bekannt, dass stark rhythmisch gespielte, harmonische Musik die Beweglichkeit von Pakinson-Patientinnen und -Patienten verbessert, und damit auch eine Stressreduktion auslöst, was sich letztlich in einer verbesserten Lebensqualität aüßert (Bernatzky et al. 2012).
Dennoch fehlen hochqualitative Studien zu Auswirkungen von aktiven musikalischen Interventionen (Singen in einer Gruppe) und rezeptiven/auditiven musikalischen Interventionen (Musikhören) im Vergleich zu einer üblichen Behandlung bei PatientInnen mit Morbus Parkinson mit entsprechend großen Fahlzahlen auf die psychologischen und biologischen Antworten. Im Rahmen dieses randomisierten Projektes soll untersucht werden, (a) wie lange der Effekt nach dem Chorgesang auf die Verbesserung der Symptome bei der Parkinson`schen Erkrankung (z.B. Depression, psychische Befindlichkeit), (b) wie hoch die Compliance der PatientInnen und (c) wie hoch der Medikamentenverbrauch ist. Außerdem ist zu klären, wie häufig der Chorgesang sinnvoll geprobt werden kann, bis eine Abschwächung (Toleranz) der Wirkung entsteht. Die stressreduzierende Komponente sollte mittels biochemischer Bestimmungen von Cortisol und Alpha-Amylase festgehalten werden.
Das Vorhaben ist als interdisziplinäres Grundlagenforschungsprojekt angelegt, das künstlerische Praxis, wissenschafltiche Forschung und das klinische Setting verbindet und sollte dazu dienen, den PatientInnen in schwierigen Lebenssituationen mit Hilfe von musikalisch-ästhetischer Betätigung zu unterstützen. Durch die neuen Interventionsansätze sowie Forschungsmethoden sollte ein innovativer Forschungsansatz gelingen, der das Spektrum der traditionellen disziplinär konzipierten Medizinforschung wesentlich erweitert und Ansatzpunkte für die Behandlung Parkinson’schen Krankheit ergibt. Darüber hinaus sollte beleuchtet werden, wie ein musikalisch-künstlerisches Angebot zur Bewältigung eines drängenden gesellschaftlichen Problems zur Besserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität und des Wohlbefindens älteren Menschen beitragen kann. Die Kulturstadt Salzburg ist ein wichtiger Nährboden für die Anwendung der Künste auch im klinischen Setting und bei älteren krank belasteten Menschen. Die Ergebnisse dienen dazu, die Leitlinien und Empfehlungen für die effiziente Anwendung von Chorgesang für Parkinson-PatientInnen zu erarbeiten und den REHA-Zentren zur Unterstützung anzubieten.“
KurztitelChorsingen bei Patientinnen und Patienten mit Morbus Parkinson
AkronymCHORPAMORPARK
StatusAbgeschlossen
Tatsächlicher Beginn/ -es Ende16/11/2130/09/23

Schlagwörter

  • Morbus Parkinson
  • Singen
  • Musik
  • Cortisol
  • Alpha-Amylase
  • Depression
  • Angst
  • Musik & Medizin

    Karkou, V. (Session chair), Grebosz-Haring, K. (Chair), Thun-Hohenstein, L. (Co-convener) & Bernatzky, G. (Co-convener)

    11 Jan. 2024

    Aktivität: Mitwirkung an und Organisation einer VeranstaltungOrganisation einer Veranstaltung

  • Musik & Medizin

    Williamon, A. (Session chair), Grebosz-Haring, K. (Chair), Thun-Hohenstein, L. (Co-convener) & Bernatzky, G. (Co-convener)

    18 Dez. 2023

    Aktivität: Mitwirkung an und Organisation einer VeranstaltungOrganisation einer Veranstaltung

  • Musik & Medizin

    Perkins, R. (Session chair), Grebosz-Haring, K. (Chair), Thun-Hohenstein, L. (Co-convener) & Bernatzky, G. (Co-convener)

    25 Okt. 2023

    Aktivität: Mitwirkung an und Organisation einer VeranstaltungOrganisation einer Veranstaltung