Testing the Limits of the sociolingusitic monitor

Projektdetails

Beschreibung

Sprechpausen und einige Funktionen von Diskursmarkern wie you know resultieren oft aus mentalen Prozessen, mit denen wir unsere sprachlichen Äußerungen planen: Strukturen wie you know und ähm können also auftreten, während wir in Gedanken Sätze konstruieren und unsere Sprachproduktion dabei gelegentlich verlangsamen. Das Auftreten solcher Strukturen ist daher variabel: mal treten sie auf, mal nicht. Es gibt jedoch auch Sprechelemente, von denen Linguist*innen bisher annahmen, dass sie sich von jenen, die Sprachplanungsprozessen entspringen, sehr unterscheiden. Zum Beispiel variiert die Endung (ing) in Wörtern wie singing zwischen –in und –ing. Diese Art von Variation geht nicht auf Sprachplanungsprozesse zurück, sondern hat ihren Ursprung in Systemen der Laut- und Wortbildung.
Fruehwald (2016) hat nun argumentiert, dass die Variation, die der Sprachplanung entspringt, genauso organisiert ist wie alle anderen Arten von Variation - und dass sie sogar Sprachwandelprozessen unterworfen ist. Er mutmaßt, dass es diese Ähnlichkeiten gibt, weil das Sprachplansystem und andere Systeme mit einer dritten Domäne des linguistischen Wissens interagieren. So eine Funktion könnte beispielsweise ein soziolinguistischer Monitor erfüllen (Labov et al. 2011). Dieser könnte die Variation solcher Systeme in ähnlicher Weise strukturieren, wenn er das Vorkommen nicht-standardsprachlicher Strukturen, und möglicherweise auch das von Strukturen, die auf Sprachplanungsprozesse zurückgehen, kontrolliert.
In diesem Projekt soll die Hypothese der strukturellen Ähnlichkeit zwischen der Variation klassischer soziolinguistischer Variablen, wie (ing), mit der aus Sprachplanprozessen hervorgehenden Variation untersucht werden. Dies wird getestet, indem die Bewertung all dieser Strukturen untersucht wird. Die nötigen Daten sollen in England erhoben werden. Wenn sich diese Systeme in ihrer Variation ähneln und sie in der Tat das Ergebnis eines allgemeineren mentalen Monitors sind, würden wir erwarten, dass die aus ihnen hervorgehende Variation ähnlich bewertet wird. Wenn das nicht der Fall ist, müsste man annehmen, dass der soziolinguistische Monitor konversationelle Strukturen, die von Sprachplanprozessen herrühren, nicht kontrolliert.
Um diese Fragen zu erforschen, werden eine Reihe von Experimenten mit einer Vielzahl verschiedener Audioexzerpte durchgeführt, die die Teilnehmer*innen zunächst hören und dann bewerten. Solche Exzerpte sind zum Beispiel: Sprache ohne Pausen und Diskursmarker und das gleiche Exzerpt mit Pausen oder Diskursmarkern. Weiterhin wird erforscht, inwieweit die Anzahl von gefüllten und ungefüllten Pausen und Diskursmarkern die Bewertung von Sprechern beeinflusst.

KurztitelTesting the limits of the sociolinguistic monitor
AkronymTSM
StatusLaufend
Tatsächlicher Beginn/ -es Ende1/07/2130/06/27

Systematik der Wissenschaftszweige 2012

  • 602 Sprach- und Literaturwissenschaften