Band 6 der Schriften zur Didaktik der Mathematik und Informatik an der Universität Salzburg, Aktuelle Themen fachdidaktischer Forschung

Karl Josef Fuchs (Redakteur/in)

Publikation: Buch/Bericht/GesetzeskommentarBuchForschungPeer-reviewed

Abstract

VORWORT: AKTUELLE THEMEN FACHDIDAKTISCHER FORSCHUNG Band 6 der Schriften zur Didaktik der Mathematik und Informatik an der Universität Salzburg dokumentiert aktuelle Themen fachdidaktischer Forschung. Beide Beiträge sind als Dissertationen zur Fachdidaktik Mathematik an der Universität Salzburg entstanden. Sie widmen sich ganz unterschiedlichen Aspekten fachdidaktischer Forschung. Im ersten Beitrag mit dem Titel Mathematikunterricht im Wandel ─ Eine fachdidaktische Analyse diskutiert Simon Plangg die zahlreichen Maß-nahmen, die den Mathematikunterricht an Österreichs Höheren Schulen aktuell verändern bzw. verändert haben. Die Bandbreite dieser Maßnahmen reicht von Reforminitiativen wie die Bildungsstandards (BS) oder die Standardisierte schriftliche Reife- und Diplomprüfung (sRDP) bis hin zu geänderten curricularen Vorgaben, die die Inhalte in den Lehrstoffen so-wie die Methoden in den Didaktischen Grundsätzen berühren. Bei der Behandlung der Reforminitiativen BS und sRDP fokussiert der Autor, die Inhalte betreffend, auf die Neue Aufgabenkultur unter dem Blickwinkel der Kompetenzorientierung. Der Dissertant geht in seinen Analysen je-doch noch einen Schritt weiter, indem er einen ständigen Wandel der Aufgabenkultur bedingt durch die sich verändernden Arbeitsmittel als immanentes Merkmal des Mathematikunterrichts ansieht. Die genannten Reforminitiativen zusammen mit der intensivierten Nutzung von Computertechnologie haben demgemäß aktuell zu besonders großen Veränderungen in der Behandlung der Lehrstoffe sowie der Unterrichtsmethoden geführt. Im Mittelpunkt des Beitrags steht eine qualitativ-rekonstruktive Studie. Die Daten für diese Studie stammen aus Interviews mit ausgewählten Expert(inn)en des Mathematikunterrichts, der Fachdidaktik Mathematik sowie Personen der Lehrer(innen)bildung. Die Auswertung der Daten er-folgt nach der Grounded Theory Methodologie. Neben einer theorie-konformen Ausführung der einzelnen Schritte, die durch eine mehr-stufige Kategorisierung gekennzeichnet sind, erfolgt auch eine kritische Betrachtung der Methode. Die gewonnenen Ergebnisse beschrieben als Kategorien werden ansprechend als Graphen dargestellt. Eine daran an-schließende Interpretation führt zur Ableitung von drei, für den Mathematikunterricht verantwortlich gemachten, Prozessen: • Ein Wandel bedingt durch den Umgang mit curricularen Vorgaben sowie daraus resultierenden Anforderungen an die Lehrkräfte. • Der eingangs bereits genannte Wandel in der Aufgabenkultur so-wie • die ebenfalls bereits genannte Veränderung in den Arbeitsmitteln, im Besonderen die Computertechnologie. Mögliche neue Akzente in der thematischen Gewichtung einzelner Lehrstoffe diskutiert Herr Plangg prototypisch am Beispiel der Numerischen Mathematik. Die Genese der Numerischen Mathematik als Thema des Mathematikunterrichts wird dabei im Vorfeld ebenso diskutiert wie kontextrelevante fachdidaktische Konzepte. Mit dem abschließend präsentierten Unterrichtskonzept einer schrittweisen Aufbereitung des Iterativen Lösens von Linearen Gleichungssystemen leistet Herr Plangg einen wertvollen Beitrag für den praktischen Unterricht. Frau Julia Holzinger stellt im zweiten Beitrag mit dem Titel Kommunikation im Mathematikunterricht den Parameter Kommunikation in den Mittelpunkt ihrer Forschung. Eingangs werden bedeutende Kommunikationsmodelle von Shannon und Weaver, von Bühler und Jakobson sowie von Watzlawik diskutiert. Den Darstellungen der einzelnen Sozialformen (Unterrichtsgespräch, fragend-entwickelnder und aktiv-entdeckender Mathematikunterricht) folgt eine breit angelegte empirische Analyse zur Kommunikationssituation an Salzburgs Schulen der Sekundarstufe I. Der Zusammenhang zwischen Kommunikation und einzelner Sozialform steht dabei im Fokus der Untersuchungen, wobei sich Frau Holzinger methodisch sowie in den Präsentationen der Ergebnisse zahlreicher Strategien einer qualitativen als auch quantitativen Vorgangsweise bedient. Zunehmend wird die Kommunikation als bedeutender Parameter des Mathematikunterrichts und somit bedeutend für die Kompetenzentwicklung der Schüler(innen) anerkannt. Diesem Gesichtspunkt ist Kapitel 5 der Arbeit gewidmet. Ergänzend sei an dieser Stelle erwähnt, dass der Parameter Kommunikation in den verschiedenen Kompetenzmodellen Mathematik an Österreichs Schulen seinen Niederschlag findet. Exemplarisch seien angeführt: Abbildung: Der Parameter der Kommunikation in den Kompetenzmodellen für Mathematik (VS Grundstufe, Berufsbildende Höheren Schule) Abbildung (linke Spalte): Scheiber, B., Kern, A. & BMUKK (2010). Themenheft Mathematik „Kommunizieren“, Volksschule Grundstufe I + II. Graz: Leykam. Abbildung (rechte Spalte): [email protected] (zuletzt geöffnet am 9.10.2018) & Fuchs, KJ. (2013) Competencies - A New Key-word in Teaching Meaningful Mathematics. Journal of Teaching and Education, 2(4), ISSN: 2165-6266: UniversityPublications.net, 227-231, S. 3. In ihrer Zusammenfassung plädiert Frau Holzinger für einen Mix aus Methoden für einen modernen sinnstiftenden Mathematikunterricht. Je nach verwendeter Methode sollen kommunikative Elemente als Möglichkeit zu einer aktiven Beteiligung der Schüler(innen) am Unterricht immer wieder eingebaut werden.
Titel in ÜbersetzungSchriften zur Didaktik der Mathematik und Informatik an der Universität Salzburg Band 6: Aktuelle Themen fachdidaktischer Forschung
OriginalspracheDeutsch
ErscheinungsortAachen
VerlagShaker Verlag
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2018

Systematik der Wissenschaftszweige 2012

  • 101 Mathematik
  • 102 Informatik

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