Das undisziplinierte Kinderzimmer: Ethnographische Erkundungen zur Geschichtskultur im Privaten

Publikation: Buch/Bericht/GesetzeskommentarBuchForschung

Abstract

Kinder sind in ihren Zimmern von einer Vielzahl geschichtskultureller Produkte umgeben, die ihr Nachdenken über und ihr Imaginieren von Vergangenheit prägen. Kinderzimmer sind daher als informelle Lernorte zu verstehen, an denen individuelle Vorstellungen ohne Regeln sprießen und wo an eigenen Verständnissen von Welt gebastelt wird. Über einen ethnographischen Zugriff auf diese Geschichtskultur im Privaten eröffnet sich ein kulturanthropologisches Panorama eines (pop)kulturellen Überangebots und dessen Rezeption. Dabei sind vor allem die im Feld anzutreffenden »Geschichtsdinge« (Spielzeug, Bilder, Bücher etc.) wichtig: Gerade durch sie wird die alltägliche Praxis des Umgangs von Kindern mit dem Historischen deutlich. Wie Kinder die Angebote der Geschichtsdinge (er-)fühlen, erleben und annehmen, zeugt von einem eigenartigen historischen Denken zwischen Vergegenwärtigung und Abstraktion in der kindlichen Lebenswelt. Es hat den Anschein, dass Vermittlung von Geschichte neu gedacht werden muss, da man in den Kinderzimmern auf ein »wildes historisches Denken« stößt, das vom disziplinierten wissenschaftsorientierten Denken weitgehend ignoriert wird.
CHRISTOPH KÜHBERGER
OriginalspracheDeutsch
ErscheinungsortGöttingen
VerlagWallstein Verlag
Seitenumfang322
ISBN (Print)978-3-8353-5498-2
PublikationsstatusVeröffentlicht - Juni 2024

Schlagwörter

  • Kinderzimmer
  • Historisches Denken
  • Geschichtskultur
  • Geschichtstheorie
  • Ethnographie

Systematik der Wissenschaftszweige 2012

  • 601 Geschichte, Archäologie

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