Eine längsschnittliche Studie zu psychologischen und biologischen Effekten des Chorsingens bei Jugendlichen der Wiener Sängerknaben

Anja Feneberg* (Korrespondierende/r Autor/in), Katarzyna Grebosz-Haring, Urs Nater, Leonhard Thun-Hohenstein

*Korrespondierende/r Autor/-in für diese Arbeit

Publikation: KonferenzbeitragPaperPeer-reviewed

Abstract

Theoretischer Hintergrund: Vorausgehende Studien an Erwachsenen konnten zeigen, dass sich gemeinsames Singen im Chor positiv auf Stimmung und Stresserleben auswirken kann und mit Veränderungen in stress-assoziierten Biomarkern einhergeht. Zudem wird angenommen, dass diese gesundheitsförderlichen Effekte durch soziale Kontakte im Chor und die Leistungsorientierung des Chors moduliert werden. Auch im Rahmen der Therapie von psychisch belasteten Kindern und Jugendlichen finden musikalische Aktivitäten zunehmend Anwendung, jedoch gibt es bislang keine längsschnittlichen Studien, die die psychologischen und biologischen Effekte des Chorsingens bei Kindern oder Jugendlichen untersuchen und dabei soziale und leistungsorientierende Aspekte berücksichtigen.

Methode: Es werden insgesamt 45 Mitglieder des Jugendchors der Wiener Sängerknaben im Alter von 14 bis 18 Jahren rekrutiert. Über einen Zeitraum von sechs Monaten werden zweimal pro Woche jeweils vor und nach den schulischen Chorproben psychologische (Stimmung, Stresserleben) Parameter erhoben. Zudem werden stress-assoziierte Biomarker, soziale Kontakte im Chor (Anzahl, Qualität) und bevorstehende Auftritte erfasst. Chronisches Stressniveau, psychische Stabilität und habituelles Musikverhalten werden zu Beginn, nach drei Monaten, am Ende sowie im Follow-Up gemessen.

Ergebnisse: Da sich die Studie aktuell in der Erhebungsphase befindet, werden Ergebnisse einer Teilstichprobe (n = 22) anlässlich des Kongresses vorgestellt.

Diskussion: Chorsingen wird als vielversprechende, unterstützende Maßnahme zur Förderung der psychischen und körperlichen Gesundheit für das Kindes- und Jugendalter erachtet. Die zugrundeliegenden biopsychologischen Mechanismen sind jedoch bis dato weitgehend unerforscht. Diese Studie liefert daher wichtige Informationen über die psychologischen und biologischen Effekte des Chorsingens und deren modulierende Faktoren. Die Studienresultate tragen zur Entwicklung und Evaluation effektiver, musikbasierte Interventionen für psychisch belastete Kinder und Jugendliche bei.
OriginalspracheDeutsch
PublikationsstatusVeröffentlicht - Sept. 2020
Veranstaltung52. DGPs Kongress / 15. ÖGP Konferenz : Klinische Psychologie des Kindes- und Jugendalters 2020: Neue Fragen, Methoden und Herausforderungen - Universität Wien, Wien, Österreich
Dauer: 13 Sept. 202017 Sept. 2020
https://dgps2020.univie.ac.at/home/

Konferenz

Konferenz52. DGPs Kongress / 15. ÖGP Konferenz
Land/GebietÖsterreich
OrtWien
Zeitraum13/09/2017/09/20
Internetadresse

Schlagwörter

  • Musik
  • Singen
  • Kinder und Jugendliche

Systematik der Wissenschaftszweige 2012

  • 604 Kunstwissenschaften
  • 501 Psychologie
  • 303 Gesundheitswissenschaften

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