Hydrochemische Charakterisierung von Blockgletscherquellen mit karbonatgesteinsdominiertem Einzugsgebiet (Beispiel Lantschfeld

Michaela Arnhof, Sylke Hilberg, Gerfried Winkler

Publikation: KonferenzbeitragAbstractPeer-reviewed

Abstract

Im Rahmen einer Masterarbeit wurden das Lantschfeldtal im Salzburger Lungau hydrogeologisch
untersucht, wobei der Fokus auf dort befindlichen Blockgletscherquellen lag. Das Gebiet wurde
geologisch, geomorphologisch und hydrogeologisch kartiert. An den angetroffenen Quellaustritten
wurden die Feldparameter Wassertemperatur und elektrische Leitfähigkeit zu zwei hydrologisch
unterschiedlichen Situationen (August und Oktober 2021) gemessen. Des Weiteren wurden
Wasserproben der im Einzugsgebiet des Blockgletschers befindlichen Quellen entnommen und auf die
Hauptparameter analysiert. Die Geländetermine fanden zu unterschiedlichen Witterungsbedingungen
statt. Während nach größeren Niederschlagsmengen im August 12 Quellen im Untersuchungsgebiet
angetroffen wurden, wiesen im Oktober, während einer Trockenperiode, nur mehr vier davon aktive
Quellschüttungen auf und konnten neuerlich beprobt werden. Die eigentliche Blockgletscherquelle
(Lantschfeldquelle) wird im Rahmen des DaFNE Projektes „Blockgletscher als Grundwasserspeicher in
alpinen Einzugsgebieten und ihr Einfluss auf übergeordnete Flusssysteme unter dem Aspekt des
Klimawandels“ (101561) kontinuierlich beobachtet, so dass hier mehrjährige Datenreihen zur
Quellschüttung, Wassertemperatur und elektrischer Leitfähigkeit vorliegen. Die daraus erhaltene
Abflussganglinie zeigt ein Abflussverhalten mit Basisabfluss in den Wintermonaten und schnellen
Reaktionen auf Niederschlagsereignisse in den Sommermonaten. Zum Vergleich wurde zusätzlich mit
der naheliegenden Marbachquelle eine Quelle mit einem verkarsteten Einzugsgebiet beprobt und die
hierfür vorhandenen langjährigen hydrographischen Daten in die Untersuchungen einbezogen. Bei den
zusätzlich im Einzugsgebiet des Blockgletschers beprobten Quellen handelt es sich überwiegend um
oberflächennahe, niedrig mineralisierte Wässer des Ca-HCO3-Typs. Die Quellwässer zeigen annähernd
Kalzitsättigung. Es wurde festgestellt, dass während regenreicher Perioden das zugeführte Wasser
primär oberflächennah abfließt. Ein geringer Anteil versickert in den quartären Ablagerungen und dem
dolomitisch-dominierten Grundgebirge. Es gibt vereinzelte, perennierende Quellaustritte, die ganzjährig
von den Karstaquiferen zehren. Neben der hydrochemischen Signatur, die sich aus der karbonatischen
Lithologie des Aquifers ergibt, können vereinzelt auch Bodenlösungsprozesse nachgewiesen werden,
welche Spuren von Eisen einbringen. Vor allem das Verhalten der höherliegenden, temporären Quellen
wird von den häufig auftretenden Schuttkörpern und glazialen Ablagerungen charakterisiert. Die
Blockgletscherquelle ist hydrochemisch mit der Marbachquelle vergleichbar. Zudem lässt sich ein
ähnliches Auslaufverhalten des Basisabflusses der beiden Quellen nachweisen. Wird die gesamte
Trockenwetterfalllinie verglichen, ergibt sich ein aber deutlich schnelleres Auslaufen der
Blockgletscherquelle im Vergleich zur Marbachquelle
OriginalspracheDeutsch
Seiten17
PublikationsstatusVeröffentlicht - 10 Sept. 2022
VeranstaltungPangeo Austria 2022: Beyond Earth Science Frontiers - Montan-Universität Leoben, Leoben, Österreich
Dauer: 10 Sept. 202213 Sept. 2022
https://pangeo.unileoben.ac.at/

Konferenz

KonferenzPangeo Austria 2022
KurztitelPangeo
Land/GebietÖsterreich
OrtLeoben
Zeitraum10/09/2213/09/22
Internetadresse

Schlagwörter

  • Blockgletscher
  • Hydrogeologie

Systematik der Wissenschaftszweige 2012

  • 105 Geowissenschaften

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