Terror Management Theorie und deutsche Symbole: Differenzielle Reaktionen Ost- und Westdeutscher

Eva Jonas*, Immo Pritsche

*Korrespondierende/r Autor/-in für diese Arbeit

Publikation: Beitrag in FachzeitschriftReview articlePeer-reviewed

Abstract

Zusammenfassung: Die Forschung zur Terror Management Theorie hat gezeigt, dass die experimentelle Induktion der kognitiven Verfügbarkeit eigener Sterblichkeit (“Mortalitätssalienz”) bei Menschen das Bestreben erhöht, das eigene kulturelle Weltbild zu verteidigen. Vor allem in US-amerikanischen Studien hat sich dies in einer erhöhten Verteidigung nationaler Symbole niedergeschlagen. Wir berichten über eine Studie, in der wir den Einfluss von Mortalitätssalienz auf Reaktionen auf die Verteidigung der Geschehnisse um die deutsche Wiedervereinigung und die Einstellung zur DM in Ost- und Westdeutschland untersucht haben. Unsere Ergebnisse zeigen, dass Personen aus Ostdeutschland nach Mortalitätssalienz verglichen mit einer Kontrollbedingung eine verstärkte Tendenz aufwiesen, die deutsche Einheit gegenüber Kritik zu verteidigen. Für Personen aus Westdeutschland war diese Reaktion nicht zu beobachten. Weiterhin zeigte sich, dass jüngere Personen aus Ostdeutschland die DM nach Mortalitätssalienz abwerteten, während bei älteren Personen eine tendenzielle Aufwertung zu beobachten war. Diese Befunde verdeutlichen, dass Reaktionen auf nationale Ereignisse und Symbole unter Mortalitätssalienz in Abhängigkeit unterschiedlicher Bevölkerungs- und Altersgruppen differenziert betrachtet werden müssen.
Titel in ÜbersetzungTerror management theory and German symbols: Differential reactions of East and West Germans
OriginalspracheDeutsch
Seiten (von - bis)143-155
Seitenumfang13
FachzeitschriftZeitschrift fur Sozialpsychologie
Jahrgang36
Ausgabenummer3
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 1 Sept. 2005
Extern publiziertJa

Systematik der Wissenschaftszweige 2012

  • 501 Psychologie

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