Protisten sind kleine Lebewesen, die nur aus einer Zelle bestehen und einen Zellkern haben. Sie leben im Wasser, in der Erde und auch im Inneren anderer Organismen. Diese Einzeller sind weder Tier noch Pflanze, sondern stellen einen eigenen großen Teil im Baum des Lebens dar. Sie spielen eine wichtige Rolle im Nahrungsnetz, da bestimmte Arten auch Bakterien fressen und zum Abbau von organischem Material beitragen.
Die Protisten sind sehr unterschiedlich und haben viele verschiedene Formen und Lebensweisen. Manche von ihnen bewegen sich mit winzigen Härchen oder bilden Scheinfüße, um sich fortzubewegen oder Nahrung aufzunehmen, während andere wie kleine Pflanzen durch Licht Energie gewinnen. Ihre Erforschung gibt uns Einblicke in die Entwicklung des Lebens und die Vielfalt der Natur. Die Bestimmung ihrer genauen Art und Verwandtschaft ist allerdings oft schwierig, weil es manchmal nur wenige äußerliche Merkmale gibt, an denen man sie unterscheiden kann. So spielen auch genetische Untersuchungen eine wichtige Rolle, um mehr über sie zu erfahren und neue Arten zu entdecken.
Ein besonderes Interesse gilt auch den "Tintinnen", einer Gruppe von Protisten, die im Meer leben und auffällige, kelchförmige Schutzhüllen bilden. Die Forscherinnen und Forscher versuchen herauszufinden, wie diese Lebewesen während der Zellteilung ihre Schutzhüllen herstellen.
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GESPRÄCHSPARTNERIN:
Univ.-Prof.in Dr.in Sabine Agatha
Paris Lodron Universität Salzburg
Leiterin AG Protistologie
Sendereihe
Teil 4: Duelle mit Mini-Harpunen