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Die Vorbesprechung und der Besuch der Vorstellung von Dmitrij Schostakowitschs früher Oper "Nos - Die Nase" an der Bayerischen Staatsoper fußen auf einer bereits langen Tradition am Fachbereich Slawistik, die bereits auf das Jahr 2010 zurückgeht. Da das Opernschaffen aus slawischen Ländern irgendwie "zwischen" den Disziplinen Slawistik (Teilbereich Kulturwissenschaft) und Musikwissenschaft steht und aus mehreren Gründen (Fehlen einerseits musikalischen und operngeschichtlichen Wissens, anderseits - bei Musikwissenschaftler*innen - großteils fehlenden sprachlichen Zugangs) nicht behandelt wird. Der Initiator der vorbesprochenen Besuche, Prof. DDr. Ulrich Theißen, sieht aufgrund seiner Doppelqualifikation als Slawist und Musikwissenschaftler (mit Promotion in beiden Fächern) eine Chance und auch Verpflichtung darin, junge Menschen, die in ihrer Schulzeit teilweise mit dem Theater oder Musiktheater keinerlei Berührung hatten oder äußerst musikfern ausgebildet wurden, für die Oper als weitere Spielart der Kulturen der slawischsprachigen Länder zu begeistern und Vorurteile gegenüber einer als "elitär" angeschriebenen Kunstform zu relativieren. In lockerer Form wurden vor der Opernfahrt nach München in abendlichen Workshops an der Universität Salzburg musikalische Bühnenwerke etwa von Antonín Dvořák, Leoš Janáček, Petr Čajkovskij und Modest Musorgskij in Inhalt, Personenkonstellation, literarischer Vorlage, Biographie von Librettisten und Komponisten sowie Inszenierungskonzept erarbeitet, zum Teil in Form von Referaten von Studierenden, zum Teil auch mit Gastbeiträgen (Prof. Dr. Oswald Panagl und Thomas J. Mandl (ehemaliger Chefdirigent der Bad Reichenhaller Philharmoniker). Das hohe Interesse führte zur Abhaltung eines Seminars im SS 2015 ("Slawische Märchen, Mythen, Literatur und Geschichte im Musikdrama"), für das sich 35 Studierende inskribierten und bis zum Semesterende "durchhielten". Seit dem SS 2010 ("Rusalka") besteht eine projektbezogene Kooperation mit dem CAMPUS-Programm der Bayerischen Staatsoper, das für vorbereitete Opernbesuche von Studierenden ein Kontingent erheblich reduzierter Tickets sicherstellt, um ein künftiges Publikum "heranzubilden". Nach der Zwangspause durch Corona war die auch im politischen Kontext (Stalinzeit) relevante Šostakovič-Oper "Nos - Die Nase" (nach Gogol's Erzählung) die erste wieder mögliche Produktion der Münchner Staatsoper, die für einen Besuch ausgewählt werden konnte. Das kommende Projekt führt am 11.03. an die Grazer Oper zu "Schwanda der Dudelsackpfeifer" des im amerikanischen Exil durch Suizid gestorbenen tschechisch-jüdischen Komponisten Jaromír Weinberger, wobei der Einführungsworkshop an der Universität Graz stattfinden wird. Die Kooperation zwischen der Bayerischen Staatsoper und dem Fachbereich Slawistik wird in jedem Fall weiter bestehen.Impact date | 10 Dec 2021 |
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Category of impact | Culture |
Impact level | Knowledge transfer |
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