Activities per year
Abstract
Affektive Reaktionen während körperlicher Belastung sind wichtig für die Aufrechterhaltung eines aktiven Lebensstils. So werden Personen, die während des Trainings angenehme Gefühle empfinden, mit größerer Wahrscheinlichkeit regelmäßiger trainieren, als Personen, die während körperliche Aktivität unangenehme Gefühle empfinden (Yang & Petrini, 2018). Eine sehr wichtige Rolle für diese affektiven Reaktionen spielt dabei die Belastungsintensität. Während sich die meisten Personen bei geringer Belastungsintensität gut fühlen, sind bei moderaten Belastungsintensitäten heterogene affektive Reaktionen zu erwarten (Dual-Mode Theorie; Ekkekakis et al., 2005). Die meisten Untersuchungen zur Erforschung des Zusammenspiels von affektiven Reaktionen und Belastungsintensität wurden bislang im Labor durchgeführt. Die vorliegende Studie konzentriert sich deshalb auf die Beobachtung von affektivem Befinden und Erschöpfungswahrnehmung während des Laufens mit selbstgewählter Intensität im Freien (M=156.27 min−1, SD = 17.55). Insgesamt absolvierten 18 Freizeitläuferinnen (M=25.33 Jahre, SD=2.52) an drei Testtagen im Abstand von Minimum 48h je eine 45-minütige Laufeinheit im Freien unter drei Bedingungen (1, 2, 3). Vor und nach jeder Einheit beantworteten die Teilnehmerinnen die deutsche Feeling Scale (FS; Maibach et al., 2020) und die Rate of Fatigue (ROF; Micklewright et al., 2017). Während der Laufeinheit wurden via Headset entweder die FS (1), die ROF (2) oder beide Skalen gleichzeitig (3) zu vier festgelegten Messzeitpunkten abgefragt (nach 2, 15, 28 & 41 Min). Zur Überprüfung affektiver Veränderungen vor- während und nach jeder Laufeinheit wurden Random Effect Multilevel Analysen durchgeführt. Prä-Post Vergleiche über alle Laufeinheiten spiegeln eine höhere Erschöpfung (b=2.06, t(101)=6.31) und eine positivere Befindlichkeit (b=1.03, t(101)=4.70) nach den Einheiten mit reziproker Abhängigkeit von FS (b=-0.83, t(101)=-3.28) und ROF (b=-0.34, t(101)=-4.21) zueinander wider (p.999; r15Min=-0.12, p=.703; r28Min=-0.15, p=.675; r41Min=0.14, p=.669; rpost=-0.56, p=.015). Die ersten Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine differentielle Betrachtung der Affektentwicklung vor, während und nach körperlicher Belastung komplexe Zusammenhänge von unterschiedlichen Affektdimensionen aufdecken könnte. Während sich in Ruhe eine stärker wahrgenommene Erschöpfung negativ auf die Befindlichkeit auswirkt, scheint sich dieser Zusammenhang während moderater Laufintensität nicht zu bestätigen. Eine mögliche Bedeutungsverschiebung der wahrgenommenen Erschöpfung während des Laufens ist im Kontext der hedonistischen Theorie (Ekkekakis, 2014) zur Aufrechterhaltung eines aktiven Lebensstils von besonderem Interesse. Tiefergehende differentielle Analysen und Ursachen (Umwelt, motivationale Aspekte) bieten Raum für Diskussionen während der Tagung.
Original language | German |
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Title of host publication | Ein Gehirn, viel Bewegung - Variabilität und Plastizität über die Lebensspanne |
Subtitle of host publication | 54. Jahrestagung der asp |
Place of Publication | Münster |
Number of pages | 1 |
Publication status | Published - 2022 |
Fields of Science and Technology Classification 2012
- 303 Health Sciences
Activities
- 1 Oral presentation
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Affektive Veränderung und Wechselwirkungen während des Laufens
Buchner, L. (Speaker)
18 Jun 2022Activity: Talk or presentation › Oral presentation › science to science / art to art