Grubenwässer der Altbergbaue im Geopark Erz der Alpen

Sylke Hilberg, Dominik Hauser, Gert Furtmüller

Research output: Contribution to conferenceAbstractpeer-review

Abstract

Zentrales Thema des UNESCO Geoparks Erz der Alpen im Salzburger Bezirk Pongau in Österreich ist der prähistorische und historische Erzabbau. In den Schaubergwerken Mühlbach, St. Veit und Hüttau werden Besucher über den über Jahrhunderte in der Region betriebenen Kupferbergbau informiert. Eine umfassende Studie zu Bergbau- und Hüttenstandorten im Bundesland Salzburg aus dem Jahre 1998 umfasste auch die Standorte im Geopark Erz der Alpen und beschreibt montangeologische Grundlagen der Lagerstätten, beleuchtet den Erzbergbau in der Region aus montanhistorischer Sicht und stellt Bergbau und Hüttenstandorte aus Sicht des Umweltschutzes dar. Eine Erfassung und Bewertung von Grubenwässern erfolgten in diesem Rahmen nicht. Dies lässt darauf schließen, dass die aktuell aus den Altbergbauen austretenden Grubenwässer keine erhebliche Umweltgefährdung darstellen, anderenfalls wären sie vermutlich bereits im Laufe der vergangenen Jahrzehnte detektiert worden. Dennoch ist der Einfluss von Stollen und Halden auf die Beschaffenheit der Grubenwässer in den Altbergbaugebieten des Geoparks Erz der Alpen für das Gesamtverständnis der Bergwerke relevant und wurde durch das präsentierte Projekt untersucht. Ziel der präsentierten Studie war es zudem, einen Beitrag zu der generellen Frage leisten zu können, ob sich Grubenwässer im Sulfid-Erzbergbau auch nach Jahrzehnten noch signifikant von unbeeinflussten Grundwässern unterscheiden und ob bzw. in welchem Ausmaß "Natural Attenuation" im Grubenwasser stattfindet, wenn eine Grubenwasserbehandlung im Nachbergbau völlig ausbleibt.
Im Zuge von Gelände- und Stollenbegehungen wurden repräsentative Stellen zur wiederholten Beprobung von Gruben- und Grundwässern festgelegt. Die Auswahl der Probenahmestellen wurde so gestaltet, dass folgende Wassertypen erfasst werden konnten: (1) Wässer, die eindeutig innerhalb des Stollensystems zirkuliert sind, (2) Wässer, die durch bestehende Abraumhalden beeinflusst sein können, (3) Wässer, die außerhalb des Einflussbereichs bekannter Bergbaubereiche aber in vergleichbarem geologisch-hydrogeologischen Setting zirkulieren und damit als Referenzquellen dienen können. Es wurden Quellen und Fließgewässer erfasst. Neben der hydrochemischen Analyse auf Haupt- und Spurenparameter wurden ausgewählte Proben hinsichtlich ihrer Sulfatisotopie untersucht. Das Verhältnis von δ18O und δ34S im Sulfat kann Auskunft darüber geben, ob die gemessenen Sulfatgehalte das Ergebnis von Sulfidoxidation oder der Lösung von mesozoischen
Grundwasserwirtschaftliche Aufgaben in den Bergbaurevieren Sedimenten sind bzw. ob bei der Interpretation der gemessenen Sulfatkonzentrationen der Prozess der bakteriologischen Sulfatreduktion zu berücksichtigen ist. Bisher vorliegende Ergebnisse geben einen guten Überblick über die noch bestehenden Auswirkungen des Bergbaus auf die Beschaffenheit von Quellen und Fließgewässern in
der Region Geopark Erz der Alpen.
Original languageGerman
Pages103-104
Number of pages2
Publication statusPublished - 20 Mar 2024
Event29. Tagung der Fachsektion Hydrogeologie der Deutschen Geologischen Gesellschaft: Unsere wichtigste Georessource Grundwasser: Analysieren - Prognostizieren-Gestalten - Eurogress, Aachen, Germany
Duration: 20 Mar 202424 Mar 2024
https://fh-dggv.de/tagung-aachen-2024/

Conference

Conference29. Tagung der Fachsektion Hydrogeologie der Deutschen Geologischen Gesellschaft
Abbreviated titleFH-DGG 2024
Country/TerritoryGermany
CityAachen
Period20/03/2424/03/24
Internet address

Fields of Science and Technology Classification 2012

  • 105 Geosciences

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